HomePage Penguin
Der HomePage Penguin war das erste Programm, das eine einfache Website mit einem Atari ST/TT/Falke erstellen konnte. Erstmals 1996 veröffentlicht, folgt es dem Wizard-Konzept, das den Benutzer Schritt für Schritt zu seiner eigenen Seite führt. Spätere Versionen wurden in Deutschland von falkemedia (2.x) und M.u.C.S. (3.x) kommerziell vertrieben. In Großbritannien übernahmen CyberStrider und 16/32 Systems den Vertrieb. Der HomePage Penguin bietet eine moderne Benutzeroberfläche und unterstützt verschiedene Standards der späten 90er Jahre. Die Version 3.1 wurde nie fertiggestellt.
Features:- Mehrere flexible Modi
- moderne Benutzeroberfläche
- Unterstützung für HTML-Funktionen wie Tabellen, Multimedia-Objekte, Trennzeichen, Listen, Grafiken, universelle Attribute...
- Die Oberfläche ist anpassbar
- Hilfe via ST-Guide
- unterstützt OLGA, BubbleGEM und GDOS
Das Programm ist Freeware. Hier gibt es das Handbuch zum Download. (PDF/RTF)
| HomePage Penguin 3.06 | |
|---|---|
| Veröffentlichungsdatum | 2020-03-27 |
| Systeme | Atari ST/TT/Falcon & FireBee |
| Sprachen | |
| Programmiersprache | GFA-Basic |
| Download | HomePage Penguin (481 KB) |
Vor dem Pinguin
Ich habe 1994 begonnen, meine eigene Website zu erstellen, und während ich dazu einen Texteditor benutzte, habe ich mir auch die frühen HTML-Editoren angesehen. Einer dieser Editoren hatte einen Assistenten, der in mehreren Schritten eine einfache Website erstellen konnte. Dies sollte auch auf einem ST möglich sein, dachte ich. Also schrieb ich die erste Version vom HTML-Pinguin. Ein weiteres Programm, HTML-Help, wurde als Hilfsprogramm für Nutzer geschaffen, die mit HTML-Dateien arbeiten. Ersteres wurde nie für mich entwickelt, während letzteres Programm auch bei mir im Einsatz war. Meine Entwicklungsmaschine war ein Atari Falcon030, Ataris letzter Computer.
Die beiden Programme waren allerdings nicht die ersten Programme, die ich auf dem Atari geschrieben hatte. Ich war einer der Unglücklichen, die mit ihrem neuen Atari immer noch das schreckliche ST-Basic erhalten hatten - obwohl Atari Deutschland im Jahr 1988 auf das weit überlegene Omikron Basic umstieg. Nachdem ich ein sinnloses Spiel in ST-Basic geschrieben hatte, kaufte ich Omikron Basic. Später wechselte ich zu GFA-Basic, welches in der Atari-Gemeinschaft mehr Unterstützung genießt. Die meisten Programme, die ich vorher geschrieben habe, waren nur für mich selbst gedacht.
Erste Version
Beide Programme wurden als Freeware über die Zeitschrift Atari Inside veröffentlicht. Atari Inside bot für jede Ausgabe eine "Spezial-Diskette" an, die normalerweise keinen Zusammenhang mit irgendwelchen Artikeln der genannten Ausgabe hatte. Das war zu einer Zeit, als es für eine Zeitschrift ungewöhnlich war, dass sie Listings druckte. Die Zeitschrift veröffentlichte auch ihre eigenen Public Domain-Disketten. Die Spezialdisketten konnten Programme enthalten, die nicht kostenlos waren und exklusiv an den Falke Verlag, Herausgeber von Atari Inside, lizenziert wurden. Mit anderen Worten, es war eine Cover-Diskette, die sich nicht auf dem Cover befand.
Die Ausgabe 05/96 war in der Geschichte der Atari Inside die erste (und letzte) Ausgabe, die nur an Abonnenten verkauft wurde. Die Einnahmen aus Print-Anzeigen waren deutlich zurückgegangen. Doch als der Herausgeber des konkurrierenden ST-Computer-Magazins versuchte, den Atari-Markt zu verlassen, nutzte der Falke Verlag die Gelegenheit, das ST-Computer-Magazin zu übernehmen, was zu der Veröffentlichung als "ST-Computer/Atari Inside" führte.
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Mehrsprachig
Im Gegensatz zu den meisten deutschen Programmen wurden der Pinguin und die meisten meiner anderen Programme gleichzeitig in deutscher und englischer Sprache veröffentlicht, wobei die englische Version von mir persönlich übersetzt wurde. Die meisten Textstrings wurden in der Ressource-Datei gespeichert, die ein wesentlicher Bestandteil einer ST-Anwendung mit einer Benutzeroberfläche ist. Benutzer aus anderen Ländern entdeckten das Programm und begannen, Übersetzungen zu machen - Schwedisch, Französisch und andere Sprachen folgten. Diese wurden alle kostenlos von Atari-Fans angefertigt, wobei nicht alle Übersetzungen in spätere Versionen übernommen wurden.
Shareware
Version 1.65 war Shareware und die registrierte Version wurde von einem Shareware-Service außerhalb Deutschlands vertrieben, um die Registrierung zu vereinfachen. Fragen Sie fast jeden Shareware-Entwickler auf dem Atari und sie werden feststellen, dass Shareware eine Zeitverschwendung ist - besonders wenn Sie die unregistrierte Version (aka "Crippleware") nicht einschränken.
Going pro
Version 2.0 war die erste kommerzielle Version und wurde auf Wunsch des Falke Verlags als HomePage Pinguin Pro bezeichnet. Das Programm wurde in einer einfachen Papierhülle mit einem gedruckten Handbuch vertrieben. Zu den neuen Funktionen gehörte der "Navigator", eine einfache Möglichkeit, verschiedene Elemente zu kombinieren. FaceValue wurde nun als GEM-Bibliothek verwendet.
Version 3
Der Vertrieb wechselte für Version 3 zu M.u.C.S. - sie verteilten auch das Draconis-Internet-Paket in Deutschland (Light of Adamas, Marathon). Das gedruckte Handbuch - sowohl die englische als auch die deutsche Version - wurde wieder von mir erstellt. Ich habe sogar das Draconis-Handbuch ins Englische übersetzt.
Unveröffentlicht
Ich war Betatesterin für FaceValue und hatte Pläne, HPP mit der neuesten Version zu aktualisieren. Version 3.1/3.2 würde eine schönere Benutzeroberfläche und die Wiedereinführung einiger verloren gegangener Funktionen der Version 2.x bieten. Leider war HPP nie ein großer Erfolg - es verkaufte sich für seine Zeit anständig, aber nicht genug, um mehr Zeit in das Programm zu investieren. Dasselbe galt für viele andere zeitgenössische Apps für den Atari. Irgendwann habe ich auch darüber nachgedacht, den Pinguin in die Sprache C zu übersetzen, aber das hätte nur marginale Vorteile für eine Anwendung gebracht, die nie ein großer Verkaufsschlager war. Die HTML-Bearbeitung auf einem Atari war eine Nische in einer Nische, und erfahrenere Webentwickler würden ohnehin einen Texteditor verwenden.
